Der warme Urmensch.
Es ist der Urmensch, mit den Jahren, allmählich etwas mehr erfahren
und er erfindet dann das Rad. Gern nimmt er ein warmes Bad,
sofern das schon zu machen geht, wo ein warmer Sud besteht,
am Geysir an einer Stelle, als Therme bei der warmen Quelle.
Tief im Winter und beim Frost braucht er eine warme Kost,
denn sein Fraß ist hart gefroren. So wird die Idee geboren,
einstimmig nach dem Beraten, das harte Fleisch sei weich zu braten,
über einem heißen Feuer. Die heiße Glut beim Abenteuer
ist erst im Frühjahr neu erwacht, wenn es die Sonne wärmer macht
und die Mitglieder der Sippe schlachten feiernd eine Hippe.
Ein Stammesmitglied, voller Charme, geht mit der Mode und ist warm,
weshalb er sich auch warm bekleidet und, wenn es geht, ein Weib vermeidet.
Es wird der Häuptling ziemlich barsch und nennt ihn einen warmen Arsch,
wenn der sich unsittlich und still dem Häuptling einmal nähern will.
Der Häuptling, in zentraler Mitte, hält nichts von der neuen Sitte,
in der man selten Kinder zeugt. Darum bleibt er ungebeugt,
bei seiner Meinung im Geschehen, beim Sex da müsse das entstehen,
was zum steten Nachwuchs führt, wie es der Natur gebührt,
sonst stirbt die Sippe einmal aus. Wer das nicht will der fliegt hinaus,
aus der Sippschaft, in der Sitte, ungeachtet seiner Bitte.
Wer in der Kälte gerne kuschelt und dabei sehr künstlich nuschelt,
der wird mitunter gerne warm. Der Häuptling droht ihm mit dem Arm
und erhebt den Zeigefinger und betätigt sich als Ringer,
indem er dieses Mitglied zwingt, wodurch die Absicht nicht gelingt,
in dieser Weise, im Begehren, den Sinn verfälschend, zu verkehren.
Der Urmensch hält sich in dem Schwarm seiner Sippe besser warm.
Die ist mitunter, wenn sie lärmt, zur Stammesfehde ausgeschwärmt
und das hitzige Gemüt ist ein Heißsporn im Geblüt,
weshalb man diesen, vor der Schlacht, schon vorsorglich zum Häuptling macht,
der zornig und in jäher Wut am allerbesten kämpfen tut.
Hinter dem Häuptling seinem Rücken will sich der warme Arsch verdrücken,
denn der hält nichts von der Schlacht, weil er manches lieber macht;
und schlachten will er sich nicht lassen, von denen die ihn doch nur hassen.
Ein weicher Schwächling wird nicht alt, denn man macht ihn leichter kalt.
Hartgesotten ist der Sieger. Der Häuptling ist ein kalter Krieger,
und er will sich nicht erbarmen, angesichts des etwas warmen
Weichlings innerhalb der Sippe. Der springt dem Tod noch von der Schippe
und hat per Fersengeld gegeben. Es handelt sich ja um sein Leben.
Auch der Warme wird bald kalt, denn jeder Urmensch wird schnell alt,
in der Umwelt dieser rauen, mit und ohne Selbstvertrauen.
H.Feisel