Urmenschliches / Vorgekautes!
Auch das Urkind isst Vertrautes und daher nur Vorgekautes
aus dem Mund von seiner Mutter. Noch unzerkaut ist all das Futter,
das der Urmensch später kaut, wenn er später mehr verdaut,
nach dem Kleinkindstadium. Noch sehr viel später kaut er drum
an mancher schweren Kost herum. Mitunter hält man ihn für dumm,
denn es wird ihm, sozusagen, Vorgekautes aufgetragen,
bis er das zum Kotzen findet. Während er sich überwindet,
um den Ekel auszuhalten, kann er sich nur schwer entfalten.
Es meint sein Chef, im Urinstinkt, wenn er den Sklaven zu sich winkt,
um Vorgekautes zu servieren, er müsse vieles formulieren.
Der Angestellte, beinah brechend, und heimlich von dem Brechreiz sprechend,
schluckt verlegen und muss würgen. Er kann sich nicht dafür verbürgen
dass sich ihm, wie es halt geht, der Magen in dem Bauch umdreht,
angesichts vom Oberhaupt, das sich immer mehr erlaubt,
als er sich erlauben kann. Der Anstellte ist der Mann,
innerhalb der Warteschlange und warten muss er oftmals lange,
wo er noch immer, bis zum Schluss, sich anstellend verhalten muss.
Vorgekaut ist das Verhalten, beim Ritual, in dem Gestalten
dessen was der Kult begehrt, in dem der Vormund alles lehrt,
in der festen Vormundschaft der vorgekauten Eigenschaft.
Das Urkind schlingt viel Vorgekautes und demzufolge halb verdautes
Lebensmittel in den Magen. Es kann den Fraß noch nicht vertragen,
den die Urmenschen verschlingen, die grobe Brocken runter bringen.
Grobschlächtig tut allgemein der Urmensch dann Erwachsen sein
und grob tut er die Beute schlachten. Auch das Urkind soll nicht schmachten
und mit der Tradition vertraut kriegt es die Brocken vorgekaut.
Der Urmann reißt, mit Zähnen prahlend; die Urfrau, mit den Zähnen mahlend,
macht die groben Brocken fein. Dieses muss von Vorteil sein,
für den kleinen Kindermagen, denn Vorgekautes, sozusagen,
ist der Urmutter zum Lob, als Brei daher nicht allzu grob.
So lernt, an urmenschlichen Plätzen, das Urkind Feines Wert zu schätzen
und die Feinheiten im Leben immer wieder anzustreben,
lernt das weibliche Geschlecht. Dem Urmann ist das Grobe recht
und er gibt viel auf Grobes acht. So wird das grobe Recht gemacht,
das der Gerechtigkeit vielleicht nicht ansatzweise wirklich gleicht.
Im Recht wird alles vorgekaut. Mitunter wird es schwer verdaut,
bei den gewissen dicken Brocken, die urtümlich den Urmann locken,
in seiner großen Fleischeslust. Er will stets mehr und unbewusst,
in seiner Wolllust hier auf Erden, muss er tiergleich gierig werden.
Oder bleibt der Urmensch hier, im eigentlichen Kern ein Tier?
H. Feisel